Kurze Geschichte der Österreichisch – Portugiesischen Gesellschaft

Die Österreichisch-Portugiesische Gesellschaft (ÖPG) wurde im September 1978 gegründet und ist Ergebnis der Anstrengungen sowie des großen Einsatzes von Prof. Dr. José Palma Caetano und der Caritaskinder, die schon 1950 den „Clube dos Pequenos Portugueses em Viena“ (Club der kleinen Portugiesen in Wien) geründet hatten, der später den Namen „Clube dos Amigos de Portugal“ (Club der Freunde Portugals) erhielt. An ihrem Anfang stand die starke Verbindung der ungefähr 5.500 österreichischen Kinder, die nach dem zweiten Weltkrieg von der Caritas zu Aufnahmefamilien in Portugal verschickt wurden, damit sie sich dort von den erlittenen Entbehrungen erholten. Im Laufe der Zeit und mit der fortschreitenden Stabilisierung der Situation in Österreich, konnten die Kinder wieder in ihr Heimatland zurückkehren. Diese Rückkehr hinderte die Kinder aber nicht, den Kontakt zu ihren portugiesischen Familien aufrecht zu erhalten und mancher Kontakt besteht bis heute. Tatsächlich waren sehr starke Verbindungen entstanden, die auch über die Entfernung weiter bestanden und sogar noch nach vielen Jahren nicht nur ihre eigentlichen Beteiligten prägen, sondern auch die freundschaftlichen Bande, die zwischen diesen beiden Ländern entstanden waren.

In diesem Umfeld gründeten PortugiesInnen und ÖsterreicherInnen die ersten Clubs und schufen einen gemeinsamen Ort, an dem unzählige Aktivitäten des Austauschs und der Zusammenarbeit entwickelt wurden.

Einige Jahre später, nämlich im Jahre 1978 und noch unter der Federführung von Prof. Dr. Palma Caetano, trat die „Österreichisch-Portugiesische Gesellschaft“ in eine neue Phase ein, denn sie wurde eine Gesellschaft mit bilateralem Statut und Mitglied von PAN (Partner Aller Nationen). Prof. Dr. Palma Caetano war bis 2006 Präsident dieser Gesellschaft und hinterlässt ein grundlegendes Vermächtnis.

Unter der nachfolgenden Präsidentschaft von Dr. Manuel Alexandre, der die Österreichisch-Portugiesische Gesellschaft bis November 2009 leitete, fanden neue Initiativen statt. Während seiner regen Amtszeit wurde die Zeitschrift Bom Dia Aktuell neu strukturiert, die Liste der Mitglieder erweitert und der Sitz der ÖPG in der Piaristengasse von Grund auf neu gestaltet. In den neuen Räumlichkeiten war Platz für neue Aktivitäten und es wurden die Türen für eine neue Generation der Austro-PortugiesInnen geöffnet: die Lusinhos und die Lusos.

Von November 2009 bis Oktober 2017 stand die Österreichisch-Portugiesische Gesellschaft unter der Leitung von Frau Gerlinde Weingärtner, die selbst auch von der Caritas als Kind nach Portugal geschickt worden war. Frau Gerlinde Weingärtner hielt diese Erinnerung der Caritas Kinder lebendig. Während ihrer Leitung wurden verschiedene Initiativen auf kulturellem und diplomatischem Gebiet umgesetzt und die Beziehungen zu anderen Partnervereinen des PAN verstärkt.

Die ÖPG erlangte ihren Platz nicht nur im Alltag der in Österreich lebenden PortugiesInnen, sondern auch der ÖsterreicherInnen und anderen StaatsbürgerInnen, die einen besonderen Bezug zu Portugal haben. Die durchgeführten Aktivitäten, wie z.B. Konferenzen, Seminare und soziale Events leisteten seither einen nennenswerten Beitrag zur Verbreitung der portugiesischen Kultur und zur Festigung der freundschaftlichen Bande zwischen Portugal und Österreich.